Welcher Jagdkurs passt zu mir?

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Traditionell dauerte die Ausbildung zum Jagdschein zwischen einem halben und einem ganzen Jahr, wobei an mehreren Abenden unter der Woche theoretischer Unterricht stattfand, am Wochenende hingegen im Revier die Praxis erlernt wurde. Diese klassische Ausbildung ist inzwischen etwas aus der Mode gekommen, die meisten angehenden Jäger absolvieren ihre Ausbildung in einem kürzeren Intensivkurs. Die meisten Jagdschulen bieten dabei viele Kursmodelle an, welche auf verschiedene Bedürfnisse zugeschnitten sind und unterschiedliche Vor- und Nachteile mit sich bringen.
Der große Vorteil der klassischen Ausbildung liegt daran, dass den Schülern viel Zeit bleibt, sich intensiv mit den Lehrinhalten auseinander zu setzen.  Durch die Möglichkeit einen erfahrenen Jäger schon während der Ausbildung im Revier zu begleiten ist diese Ausbildungsmethode sehr praxistorientiert- zu einem deutlich höheren Ausmaß als alle anderen Kursmodelle, weil bei ihnen weniger Zeit für die Unterrichtsinhalte zur Verfügung stehen. 

Kompakt-Kurse

Kompakt-Kurse stellen inzwischen den verbreitetsten Weg zum Grünen Abitur dar und werden von fast allen Jagdschulen angeboten. In der Regel werden in einem Kompakt-Kurs die theoretischen und praktischen Grundlagen in einem 3-wöchigen zusammenhängenden Block vermittelt.  Zwar ist der Lernaufwand in dieser Zeit recht hoch, für viele Kursteilnehmer liegt aber auch ein Reiz darin, sich ohne Ablenkungen und Unterbrechungen mit dem Erlernen des Weidwerks beschäftigen zu können. In einer Jagdschule mit angenehmer Atmosphäre genießen es auch viele, die jagdliche Atmosphäre auf sich wirken zu lassen und so auch dem Alltag zu entfliehen. Obwohl der Kurs anstrengend ist, kann er so auch eine echte Alternative zum Jahresurlaub darstellen.

Blockunterricht

Beim Blockunterricht wird der Stoff in zwei oder mehr getrennten Intensiv-Einheiten vermittelt, wobei zwischen den Einheiten eine längere Pause liegt, in welchem die Lehrinhalte im Selbststudium vertieft werden müssen. Der Blockunterricht ist für alle Jungjäger-Anwärter empfehlenswert, welche nicht lange genug zusammenhängend Urlaub nehmen können um einen Kompaktkurs zu belegen.

Wochenendkurse

Wochenendkurse werden ebenfalls von vielen Jagdschulen angeboten und finden in der Regel an 6 bis 10 aufeinanderfolgenden Wochenenden statt, wobei am Ende oft noch eine mehrtägiger Wiederholungsblock angesetzt ist. Berufstätige können so für den Jagdschein ausgebildet werden, ohne allzu viele Urlaubstage in Anspruch nehmen zu müssen. Ein Vorteil liegt auch darin, dass der Stoff unter der Woche selbstständig wiederholt werden kann. Allerdings wird das Wiederholen meist auch vorausgesetzt, weil im Gegensatz zum Kompakt-Kurs weniger Unterrichtszeit zur Verfügung seht. Den Aufwand mit An- und Abreise und Wiederholung in der Freizeit darf bei diesem Kursmodell nicht unterschätzt werden.

Managerkurse und Individualunterricht

Für Vielbeschäftigte mit großzügigem Budget bieten sich Managerkurse an. Mit nur einer Handvoll Kursteilnehmern und sehr langen Unterrichtseinheiten wird der Stoff in kürzester Zeit gelernt - Es werden durchaus Kurse angeboten, die nur 1-2 Wochen dauern. Neben einer überdurchschnittlichen Aufnahmefähigkeit und hoher Belastbarkeit sollten die Teilnehmer, die sich für diesen Kurs entscheiden über ausreichend finanzielle Mittel verfügen, denn diese Kurse sind in der Regel sehr teuer. Individualunterricht richtet sich ganz nach den persönlichen Bedürfnissen des Teilnehmers, allerdings lernt man kaum andere Jungjäger-Anwärter kennen, was ein Nachteil sein kann- denn Jagen ist für viele eine Leidenschaft, der sie in Gesellschaft nachgehen. Gerade für Jungjäger ist der Kontakt zu anderen Weidgenossen wichtig, sei es um Jagdgelegenheiten zu erschließen oder Erfahrungen auszutauschen.

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